Der Megatrend „New Work“ hat sich längst zum gesellschaftlichen Thema entwickelt. Im Fokus steht der strukturelle Wandel der Berufswelt – und ein neues Verständnis von Arbeit: Mitarbeitende sollen die Chance erhalten, ihre persönlichen Potenziale zu entfalten und flexibel und eigenverantwortlich ihrem jeweiligen Beruf nachzugehen. Möglich wird das unter anderem durch verschiedene moderne Arbeitsmodelle.
Der Name ist Programm: Beim Job Sharing (auf Deutsch: Arbeitsplatzteilung) teilen sich zwei (oder manchmal auch mehrere) Kolleg:innen eine Vollzeitstelle und arbeiten jeweils nur zu 50 bis 60 Prozent. Wer dabei welche Aufgabe übernimmt, für welche Bereiche zuständig ist und zu welchen Zeiten arbeitet, legt das Tandem gemeinsam fest. Persönliche Stärken und Vorlieben können hier eine Rolle spielen, aber ebenso berufliche Erfahrungen oder zeitliche Verfügbarkeiten. Die „Job Sharer“ stehen im engen Austausch miteinander, wichtige Entscheidungen werden gemeinsam getroffen.
Top Sharing: Führungskräfte im Tandem
Auch vor der Chefetage macht der Wunsch nach einer größeren Vereinbarkeit zwischen Berufs- und Privatleben nicht Halt. Und so haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Job-Tandems im mittleren und oberen Management zusammengefunden. „Top Sharing“ heißt die Spezialform des Job Sharings, bei dem sich zwei Kolleg:innen eine Führungsposition wie die Abteilungs-, Bereichs- und Teamleitung teilen. Aufgaben, Mitarbeitende und Verantwortung inklusive. Das Konzept überzeugt. Erfolgreiche Beispiele finden sich in der deutschen Unternehmenswelt bereits in unterschiedlichen Branchen, so unter anderem beim Maschinenbauer Trumpf, beim Konzern Versicherungskammer oder bei der Thieme Gruppe.
Zeit für andere Dinge
Hundertprozentige Leistung gleichmäßig auf mehreren Schultern verteilen, den Druck herausnehmen, mehr Zeit haben für Familie, Freund:innen, privates Engagement oder andere Aufgaben und Projekte: Für viele „Top Sharer“ stehen diese Punkte ganz oben auf der Pro-Liste. Der gemeinsame Chefsessel bietet zudem die Möglichkeit, sich mit einem Tandempartner auf Augenhöhe auszutauschen, voneinander zu lernen und sich so stetig weiterzubilden. Dass sich Teilzeit und Führungsverantwortung nun auch besser miteinander verbinden lassen, ist eine wichtige Entwicklung – denn noch immer ist die Kombination für viele undenkbar. So auch das Ergebnis einer 2021 durchgeführten Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo und des Personalvermittlers Randstadt mit mehr als 600 Teilnehmenden: 45 Prozent der befragten Personalleiter:innen gaben hier an, keine Führungskräfte in Teilzeit zu beschäftigen. Weil immer noch mehr Frauen als Männer keine hundert Prozent arbeiten, hat das auch Einfluss auf den Anteil weiblicher Führungskräfte. Top Sharing wirkt dem entgegen und stärkt die Chancengleichheit.
Der Megatrend „New Work“ hat sich längst zum gesellschaftlichen Thema entwickelt. Im Fokus steht der strukturelle Wandel der Berufswelt – und ein neues Verständnis von Arbeit: Mitarbeitende sollen die Chance erhalten, ihre persönlichen Potenziale zu entfalten und flexibel und eigenverantwortlich ihrem jeweiligen Beruf nachzugehen. Möglich wird das unter anderem durch verschiedene moderne Arbeitsmodelle.
Top Sharing kann viele Vorteile haben – für die Führungskraft, aber auch für das gesamte Unternehmen. Ein paar Beispiele:
- Weniger Arbeit, weniger Stress: Weil Führungskräfte in Teilzeit besser abschalten können, steigert das auch ihre Leistungsfähigkeit und persönliche Zufriedenheit. Das hilft auch der Firma.
- Zwei zum Preis von einem: Ein Führungsduo bietet dem Unternehmen gleich doppeltes Know-How – mit sich ergänzenden Erfahrungen und Kompetenzen.
- Zwei Chefs, vier Ohren: Top Sharing bietet auch dem Mitarbeitenden eine Ansprechperson in Doppelbesetzung. Das stärkt die Kommunikation im Team.
Top - und Job Sharing: so funktioniert’s!
Was braucht es für eine gute Teilzeitführung? Hier sind drei Tipps zum zur erfolgreichen Co-Leadership:
1) Gute Abstimmungen und geregelte Strukturen
Austausch und klare Regeln sind das A und O – sowohl in das Unternehmen hinein (Mitarbeitende müssen ihre Ansprechpartner:innen kennen, die Personalabteilung sollte über die einzelnen Jobprofile Bescheid wissen usw.) als auch zwischen den beiden „Top Sharern“. Hierzu gehören unter anderem genaue Erfassungen und Übergaben der Inhalte auf fachlicher und zwischenmenschlicher Ebene. Gerade in der ersten Zeit ist hierbei der Organisationsaufwand nicht zu unterschätzen, langfristig lohnt er sich aber in jedem Fall.
2) Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Nur wer im Gleichtritt tritt, kann als Job-Tandem auch bei Gegenwind gut vorankommen. Dass es menschlich zwischen den beiden „Top Sharern“ passen muss, ist eine Selbstverständlichkeit. Was darüber hinaus zählt? Transparenz, der Wunsch, voneinander zu lernen, und die Fähigkeit, das eigene Führungsverhalten im Duo immer wieder aufs Neue zu reflektieren.
3) Gegenseitiges Vertrauen
Zwei Köpfe, eine Position: Das erfordert Bereitschaft zum Dialog, Vertrauen in den Partner und auch die Bereitschaft, das Steuer zeitweise zu übergeben. Der Rückhalt für das Co-Leadership-Modell muss aus dem Unternehmen herauskommen. Und für die „Top Sharer“ gilt: Nur wer geschlossen nach außen auftritt, zeigt Stärke – und stärkt sich als Duo dabei selbst.
Top Sharing kann viele Vorteile haben – für die Führungskraft, aber auch für das gesamte Unternehmen. Ein paar Beispiele:
- Weniger Arbeit, weniger Stress: Weil Führungskräfte in Teilzeit besser abschalten können, steigert das auch ihre Leistungsfähigkeit und persönliche Zufriedenheit. Das hilft auch der Firma.
- Zwei zum Preis von einem: Ein Führungsduo bietet dem Unternehmen gleich doppeltes Know-How – mit sich ergänzenden Erfahrungen und Kompetenzen.
- Zwei Chefs, vier Ohren: Top Sharing bietet auch dem Mitarbeitenden eine Ansprechperson in Doppelbesetzung. Das stärkt die Kommunikation im Team.