Sie waren die Influencer ihrer Zeit. Antike Redner wie Platon, Aristoteles, Sokrates bei den Griechen, vor allem Cicero bei den Römern fesselten ihre Zuhörer mit perfekter Rhetorik, geschliffener Sprache und spannender Dramaturgie. Über die Erfolgsfaktoren einer guten Rede.
King & Kennedy
Manchmal genügt ein Satz

Nicht immer bleibt der ganze Inhalt präsent. Manchmal sind es auch nur Sätze, die den Zeitgenossen für immer im Gedächtnis bleiben. „I have a dream“ von Martin Luther King oder „Ich bin ein Berliner“ von John F. Kennedy sind die wohl berühmtesten Beispiele. Sätze, die die Kernbotschaft der Rede auf den Punkt bringen.

Multiunternehmer und Key-Note-Speaker Dr. Hubertus Porschen bringt es auf den Punkt, warum diese Legenden so einfluss- wie erfolgreich waren: „Alle antiken Redner zeichneten sich durch eine Fähigkeit aus: Den hervorragenden und perfektionierten Umgang mit der Sprache. Zu ihrem Handwerkszeug gehörte zusätzlich ein großes Interesse für relevante Themen, denn schließlich braucht jeder noch so gute Redner auch eine Botschaft.“

 

Erstaunlich ist: Die Prinzipien einer guten Rede gelten bis heute. Egal ob Podcast, Youtube-Video oder eine Key-Note-Speech – wer als Redner spannende Geschichten erzählt, überzeugt. „Natürlich,“ sagt Coach und Trainer Uwe Walter, „hat das Internet unser Storytelling revolutioniert, weil sich in den digitalen Medien plötzlich jeder Mensch frei öffentlich ausdrücken kann.“ Aber, so sein Credo, erwachsen daraus neue Möglichkeiten, um Menschen über Emotionen zu erreichen. Womit wir wieder beim Kern einer guten Rede sind. Sie erzählt eine Geschichte, die den Zuhörer packt, ihn einbindet und an den eigenen Erkenntnissen teilhaben lässt. Voraussetzung ist, dass das Thema für die Zuhörer relevant ist.

King & Kennedy
Manchmal genügt ein Satz

Nicht immer bleibt der ganze Inhalt präsent. Manchmal sind es auch nur Sätze, die den Zeitgenossen für immer im Gedächtnis bleiben. „I have a dream“ von Martin Luther King oder „Ich bin ein Berliner“ von John F. Kennedy sind die wohl berühmtesten Beispiele. Sätze, die die Kernbotschaft der Rede auf den Punkt bringen.

„Wirklich packende Geschichten sind kraftvolle Transformationswerkzeuge.“
Uwe Walter, Regisseur und Coach
Praktische Tipps
Die Heldenreise

Eine gute Rede folgt bis heute dem Prinzip der Heldenreise. Die Amerikaner Joseph Campbell und Paul Rebillot haben die nicht erfunden, sondern so systematisiert, dass sich die Erfolgsfaktoren einer guten Geschichte (Rede) vermitteln und trainieren lassen. Das Grundprinzip: Der Held – der durchaus in der Rede auch ein Produkt sein kann – verlässt seine gewohnte Welt, bricht auf und sucht das Abenteuer (die Herausforderung). Und scheitert zunächst. An sich und seinem Umfeld. Dann kommt ein Mentor mit seinem Wissen ins Spiel und baut eine Brücke zwischen der alten und der neuen Welt. Trotzdem verirrt sich der Held zunächst in einer düsteren Höhle. Erst nach einem zähen Entscheidungskampf gewinnt er die Oberhand und kann seine Belohnung einfahren.

Gute Vorbereitung - Gute Rede

Eine gute Rede fällt nicht vom Himmel, sie ist aber auch keine Racketenwissenschaft. Beherzigen Sie folgende Tipps und, dann steht Ihrer guten Rede kaum etwas im Weg:
 

  • Machen Sie sich klar, wer vor Ihnen sitzt. Holen Sie Ihr Publikum dort ab, wo es sich befindet.
     
  • Wählen Sie ein Thema mit Relevanz. Nicht in der eigenen Interpretation, sondern aus dem Blickwinkel der Adressaten.
     
  • Formulieren Sie Ihre zentrale Botschaft. Wie jeder gute Text hat auch eine Rede immer eine Kernbotschaft.
     
  • Schildern Sie bildhaft. Damit im inneren Auge des Zuhörers ein anschaulicher Film entsteht. Das bleibt im Gedächtnis.
     
  • Planen Sie besonders den Anfang und den Schluss der Rede. Die Aufmerksamkeit des Publikums hängt maßgeblich vom Einstieg ab. Gute Einstiege sind Anekdoten.
     
  • Überraschende Vergleiche wecken die Aufmerksamkeit des Publikums. Beispielsweise: „Was haben eine Jugendherberge und eine Datenbank gemeinsam? Du kannst von ihnen nichts erwarten, was Du nicht selbst mitbringst.“
     
  • Wichtig ist eine aktive und bildhafte Sprache. Misstrauen Sie Worten die auf
     
  • -ung, -tion, -keit und dergleichen enden, das sind meist substantivierte Verben. Beispiel: Etwas zu Durchführung bringen. Besser: Etwas machen. Eine einfache und verständliche Sprache ist bei einer Rede besonders wichtig.
     
  • Trainieren Sie Rhetorik, Stimme, Gestik und Mimik. Damit die Zuhörer an ihren Lippen kleben. Und bleiben Sie bei sich, seien Sie authentisch.
     
  • Halten Sie Augenkontakt. Nehmen Sie die Stimmung im Saal auf und reagieren darauf konzentriert und entspannt. Und lassen Sie Ihren Zuhörern Zeit, Ihre Worte zu verarbeiten, setzen Sie also Pausen. Sprechen Sie sie vielleicht sogar direkt an, binden Sie Fragen ein, regen Sie zu Gesprächen an. Bauen Sie schon im Vorfeld zu Ihrem Publikum eine Bindung auf. Small Talk rules! 
Praktische Tipps
Die Heldenreise

Eine gute Rede folgt bis heute dem Prinzip der Heldenreise. Die Amerikaner Joseph Campbell und Paul Rebillot haben die nicht erfunden, sondern so systematisiert, dass sich die Erfolgsfaktoren einer guten Geschichte (Rede) vermitteln und trainieren lassen. Das Grundprinzip: Der Held – der durchaus in der Rede auch ein Produkt sein kann – verlässt seine gewohnte Welt, bricht auf und sucht das Abenteuer (die Herausforderung). Und scheitert zunächst. An sich und seinem Umfeld. Dann kommt ein Mentor mit seinem Wissen ins Spiel und baut eine Brücke zwischen der alten und der neuen Welt. Trotzdem verirrt sich der Held zunächst in einer düsteren Höhle. Erst nach einem zähen Entscheidungskampf gewinnt er die Oberhand und kann seine Belohnung einfahren.

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