„Ein Grundprinzip der sogenannten digitalen „Plattformökonomie“ besteht darin, eine Vielzahl von (unterschiedlichen) Anbietern mit ihren Angeboten zusammenzubringen und sie unterschiedlichen Kunden auf einer gemeinsamen Plattform anzubieten. Dabei steigt die Attraktivität der Plattform für die eine Gruppe (Anbieter), je mehr Akteure der anderen Gruppe die Plattform nutzen (Kunden) und umgekehrt (sogenannter Netzwerkeffekt). Die dazugehörigen Geschäftsmodelle sind umso erfolgreicher, je besser es gelingt, geeignete und attraktive Gesamtlösungen („digitale Ökosysteme“) zu schaffen, die einen echten Mehrwert bieten.“
Klar, dank der digitalen Plattformen war es für Kunden und Anbieter noch nie so einfach zusammenzufinden, Preise zu vergleichen oder über Rezensionen die Qualität von Produkten und Dienstleistungen einzuschätzen. Einfachheit und Schnelligkeit sind der Schlüssel zum Erfolg. Eine digitale Plattform jedoch auf den sichtbaren Teil des virtuellen Marktplatzes zu reduzieren, greift zu kurz. Denn dahinter stehen neue Geschäftsmodelle, die sich von der bis dato gültigen Linearität entlang der gesamten Wertschöpfungskette lösen. Vernetzung, Transparenz und Datenintegrität schaffen das Fundament für eine neue Welt. Eine Welt geprägt von Transformation und Innovationsdruck. Der Managementklassiker „In Search of Excellence“ bekommt eine ganz neue Bedeutung.
In der digitalen Infrastruktur können Menschen, Ressourcen und Organisationen in einem System vernetzt und Daten und Güter leicht ausgetauscht werden. Durch den richtigen Einsatz von digitalen Plattformen können Unternehmen ihren Umsatz steigern, Aufwand und Kosten reduzieren und gleichzeitig ihre anvisierten Zielgruppen leichter erreichen.
Heute sind der Vielfalt der Angebote keine Grenzen gesetzt. Elektronik, Bücher, Möbel, Autos sogar Lebensmittel sind auf einen Klick online verfügbar. Airbnb oder Uber zeigen, dass auch Mitfahrgelegenheiten, Taxis und Unterkünfte sich über Plattformen buchen lassen – weltweit, an jedem Tag und rund um die Uhr.
Auch vor klassischem Dienstleistungsbereichen wie dem Handwerk macht die Digitalisierung nicht Halt. Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold, Präses vom Baden-Württembergischen Handwerkstag e.V., nennt als Beispiel die Plattform „wirsindhandwerk.de“. Die digitale Plattform macht es Kunden in Baden-Württemberg möglich, geeignete Handwerker in ihrer Nähe zu finden. Die Handwerker haben wiederum die Möglichkeit, sich den Kunden zu präsentieren und von ihnen bewertet zu werden.
Angebot und Nachfrage zusammenführen
Im Maschinenbau machen Trumpf aus Ditzingen und Homag aus Schopfloch vor, wie Plattformökonomie deren jeweilige Branchen voranbringt. Trumpf hat Axoom als digitale Geschäftsplattform rund um Blechbearbeitung und Lasertechnologie gegründet, Homag adressiert mit dem Ökosystem Tapio die Holzbranche. Das Ziel beider Lösungen – neben der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage – sind neue Ansätze, um die Verfügbarkeit von Maschinen, Material und Mitarbeitern transparent zu verwalten und zu steuern.
Ist das Thema also nur ein Konzert der Großen? Wird der Mittelstand abgehängt? Keineswegs. Sicher fehlt kleinen und mittleren Unternehmen die Marktmacht, um eigene Plattformen aufzusetzen. Aber dennoch spielen Spezialisten in ihrer Nische eine wichtige Rolle. Seien sie auch noch so klein, sie sind unverzichtbar in der Wertschöpfungskette. Und profitieren für ihr eigenes Business. Weil sie vernetzt eingebunden sind in ein oft weltweites Ökosystem. Das eröffnet enorme Potenziale. Denn so profan es klingen mag, gilt gerade in der Plattformökonomie: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
„Ein Grundprinzip der sogenannten digitalen „Plattformökonomie“ besteht darin, eine Vielzahl von (unterschiedlichen) Anbietern mit ihren Angeboten zusammenzubringen und sie unterschiedlichen Kunden auf einer gemeinsamen Plattform anzubieten. Dabei steigt die Attraktivität der Plattform für die eine Gruppe (Anbieter), je mehr Akteure der anderen Gruppe die Plattform nutzen (Kunden) und umgekehrt (sogenannter Netzwerkeffekt). Die dazugehörigen Geschäftsmodelle sind umso erfolgreicher, je besser es gelingt, geeignete und attraktive Gesamtlösungen („digitale Ökosysteme“) zu schaffen, die einen echten Mehrwert bieten.“