Kim Riexinger, Redakteurin bei t3n, dem deutschen Leitmedium der Digitalbranche, stellt fest: „Tabellenkalkulation ist grundsätzlich alles andere als sexy.“ Wer aber, wie das Start-up Rows, neue Wege rund um das Spreadsheet geht, ist attraktiv für die Kundschaft.

So sicherte sich das portugiesisch-deutsche Unternehmen im Februar 2021 in einer Series-B-Finanzierungsrunde sage und schreibe 16 Millionen Dollar. Riexinger betont: „Die neue Finanzspritze kommt genau zur richtigen Zeit, denn die gleichnamige Software Rows steht nach einer längeren geschlossenen Betaphase erstmals allen Interessierten offen zur Verfügung.“

 

Auf den ersten Blick unterscheidet sich Rows nur marginal von Tabellenkalkulationsprogrammen wie Excel, Calc oder Numbers. Der besondere Clou ist jedoch die Integration unterschiedlicher Web-Apps. Ein t3n Artikel beschreibt die Vorteile: „Mit der App-Integration lassen sich Informationen aus allen möglichen Quellen auf einfache Art und Weise in eine Tabelle einfügen und so weiterverarbeiten. Bei Bedarf können Daten aber auch über eine Rest-API – also Schnittstelle – importiert oder exportiert werden.“

 

Die beiden Rows-Gründer Torben Schulz und Humberto Ayres Pereira setzten schon bei der Firmengründung 2018 auf die Welt der Tabellenkalkulation und deren Optimierung. Obwohl in den letzten Jahren die etablierten Systeme um zusätzliche Tools erweitert wurden, beschlossen die Jungunternehmer, eine innovative, cloudbasierte Variante zu entwickeln. Das Konzept überzeugte prominente Investoren wie Accel Partners oder den Zalando-Mitgründer David Schneider. Rows sicherte sich 2018 acht Millionen US-Dollar Venture-Kapital.

 

Wie unterscheidet sich das Konzept von tradierten Angeboten? Die neue Tabellenkalkulation unterstützt nicht nur alle bekannten Funktionen von Excel & Co., sondern bietet den Vorteil, dass sich in jede Zelle oder Tabelle Daten von Businessanwendungen wie Salesforce, Slack, Google Analytics, Mailchimp oder LinkedIn auf Knopfdruck integrieren lassen. Darüber hinaus kann das Spreadsheet Daten mit einem Mausklick online verfügbar machen – frei für autorisierte Zugriffe rund um die Welt. Schnelle Kommunikation zwischen dezentral aufgestellten Teams und höhere Produktivität sind belegbarer Nutzen der einheitlichen Plattform.

 

Was Rows über die Berechnungsfunktionen herkömmlicher Tabellenkalkulationen hinaus leistet, lässt sich an Beispielen aus allen Unternehmensbereichen zeigen. Im Vertrieb lässt sich beispielsweise eine Tabelle mit einer Liste von Unternehmen und Leads aus LinkedIn erstellen, die nach Branche, Größe und Standort dem definierten idealen Kundenprofil entsprechen. Im Personalwesen können schnell die Jobprofile von Personen anhand ihrer Berufsbezeichnung und ihres aktuellen Arbeitgebers gefiltert und mit deren geschäftlichen E-Mail-Adressen verknüpft werden. Aber das ist noch nicht alles: Leads, Kontakte und Chancen sind die Basis für ein leistungsfähiges CRM-System. Im Marketingbereich integriert Rows Google Analytics. Und kann mit nur wenigen Klicks automatisch auf Datenaktualisierungen zugreifen und Nachrichten in Slack oder per E-Mail generieren. Rows verfolgt zudem die Accounts auf Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn oder Youtube und verwaltet Kampagnen in sozialen Netzwerken.

 

Im Februar 2021 kündigte Rows den Start der "öffentlichen Betaphase" an. Jeder Interessent kann seitdem sein persönliches User-Konto erstellen. Im Moment ist die Plattform für Unternehmen mit bis zu zehn Nutzern und mäßiger Nutzung von Integrationen kostenlos. Für größere Unternehmen gibt es kostenpflichtige Abonnements, deren Preise bei 59 Dollar pro Monat beginnen.

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